Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Fr. Prof. Dr. Dr. h.c. Vera Regitz-Zagrosek

Herr Bundespräsident Walter Steinmeier hat auf Vorschlag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am 29. November 2018 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an die Leiterin des GIM, Frau Professor Dr. med. Dr. h.c. Vera Regitz-Zagrosek verliehen. Diese Auszeichnung würdigt „mit großem Respekt das herausragende Engagement für die gendersensible Forschung in der Medizin“. Die Ausgezeichnete habe sich über viele Jahre hinweg um eine individualisierte und personalisierte Medizin im besonderen Maße verdient gemacht hat.

Die Auszeichnung wurde am 10.5.2019 in einer stimmungsvollen Feierstunde von Frau Ministerin Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, an Frau Prof. Regitz-Zagrosek übergeben. Frau Prof. Regitz-Zagrosek dankte Ihrer Familie, Ihren Freunden und Ihren wichtigsten Unterstützer*Innen: Profs Jutta und Wolfgang Schaper, Prof. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer, Prof. Dr. Gabriele Kaczmarcyk, Dr. Astrid Bühren und Frau Margarete Ammon.

Ehrenmitgliedschaft für Frau Margarete Ammon

v.l.n.r.: Paul Greineder (Vorstand Margarete-Ammon-Stiftung), Senatorin Margarete Ammon, Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek, Dr. Astrid Bühren

Die Deutsche Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin (DGesGM) hat Margarete Ammon die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Frau Ammon hat sich seit Gründung der Stiftung sehr um die Förderung der Medizin für Frauen und um die Förderung von Frauen in der Medizin verdient gemacht. Zahlreiche Projekte des Berliner Instituts für Geschlechterforschung in der Medizin (GIM), Forschungsarbeiten und wissenschaftliche Karrieren konnten mit ihrer Unterstützung realisiert werden. Dazu Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek, die gemeinsam mit DGesGM-Vorstandsmitglied Dr. Astrid Bühren die Ehrung überbrachte: „Wir sind seit Jahren miteinander im Kontakt und schätzen das Engagement von Frau Ammon für Frauen- und Gendermedizin sehr. Dass junge Wissenschaftlerinnen mit Hilfe der Fördermittel ihren Karriereweg starten konnten, dass wir Projekte wie die Untersuchungen zur Aortenklappenstenose bei Frauen oder zur Stressinduzierten Herzschwäche (Takotsubo) und andere in Angriff nehmen und zu stark beachteten Ergebnissen führen konnten, haben wir dieser Unterstützung und Förderung zu danken.“ 

Aus: Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e.V. , 21. Sept. 2018:

„Die DGesGM hat der bayerischen Unternehmerin und Stifterin Margarete Ammon die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Margarete Ammon wollte eigentlich künstlerisch tätig werden und begann, Architektur zu studieren, daneben Betriebswirtschaft. Der 2. Weltkrieg durchkreuzte ihre Pläne. Sie packte an und gründete bereits 1949 zusammen mit ihrer Schwester die Kithan Grundstücks- und Handelsgesellschaft, die sie mit Tatkraft und Fleiß zu dem Erfolg führte, der heute noch anhält. 1963 übernahm sie zusammen mit ihrer Schwester die Leitung der elterlichen Fleischwerke Zimmermann im schwäbischen Tannhausen. Nach dem Tod der Schwester 1972 führte Frau Ammon den Betrieb alleine, und so erfolgreich, dass sie ihn 1989 veräußern und ihren Mitarbeitern eine dauerhafte Lebensbasis mitgeben konnte.

1995 hat sie die Margarete-Ammon-Stiftung gegründet und 2002 in eine gemeinnützige Stiftung umgewandelt. Ihr Vorsitz, ihre Ideen, ihr Willen haben die Arbeit der Stiftung entscheidend geprägt. Für ihr soziales Engagement und für ihr unternehmerisches Wirken wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie ist Ehrenbürgerin ihrer Heimat Stadt Tannhausen, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, des bayerischen Verdienstordens und Ehrensenatorin der technischen Universität München.

Mit dem Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GIM) an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, arbeitet sie seit nahezu zehn Jahren zusammen. Bereits zu dieser Zeit war sie an der Förderung von Frauen in der Medizin und an der Untersuchung von Geschlechterunterschieden in der Medizin interessiert. Das war damals außerordentlich und absolut innovativ. Die großen Forschungsförderorganisationen, DFG, BMBF und Universitäten lehnten Gender-Medizinprojekte damals durchwegs ab. Frau Ammon war hier eine absolute Ausnahme und nur mit Ihrer Hilfe ist es dem GIM gelungen, sich zu behaupten und eine internationale Spitzenposition zu erlangen.

Seit 2008 hat Frau Ammon das GIM immer wieder unterstützt, mit Geld, das für die Unterstützung einzelner Wissenschaftlerinnen und für die Förderung einzelner Projekte eingesetzt werden konnte, die sonst aus dem Rahmen gefallen wären und hätten abgebrochen werden müssen. Und nur mit Ihrer Hilfe konnten sehr viele dieser Projekte erfolgreich beendet werden, konnten Wissenschaftlerinnen zur Habilitation oder zur Dissertation geführt werden. Mittlerweile ist das GIM weltweit aktiv und führend in der Entwicklung der Gendermedizin. All dies wäre und ohne die nachhaltige Förderung durch die Margarete Ammon Stiftung nicht möglich gewesen.“

 

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